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"Ich suche einen Welpenclub!"



Wenn man so einer kleinen, süßen Fellnase ein Zuhause gibt, möchte man nur das Allerbeste für den jungen Vierbeiner. Nicht selten schellt daher mein Telefon mit der Anfrage nach einem geeigneten Welpenclub. Auch wenn ich verstehen kann, dass der kleine Hund möglichst viele Artgenossenkontakte erhalten soll, damit er später möglichst gut sozialisiert mit allen anderen Vierbeinern auskommt, entspricht die Idee eines Welpenclubs nicht meiner Trainingsphilosophie. Und so biete ich einfach keine an ... punkt, basta, aus!



"Aber der muss doch spielen!" mag nun der ein oder andere entgegnen. Sehen wir uns also genauer an, welchen Nutzen beispielsweise das Spielen für den jungen Vierbeiner hat, so ist das grob umrissen Folgendes: Erlernen der Motorik und auch Koordination, Erlernen der hundeüblichen Kommunikation, der Beißhemmung und ganz einfach: Spielen macht Spaß! Ebenso gelernt werden hier Reaktionen auf den Ernstfall der Aggression im Beißspiel, Sequenzen aus der Jagd in Rennspielen. Und man mag es am Bild bereits erahnen, all das lernt unser Vierbeiner idealerweise bereits mit seinen Geschwistern, bevor er zu uns kommt. Ich möchte damit gar nicht absprechen, dass das Erlernte dann auch weiter verfeinert werden sollte, aber ob das in einer Welpenspielstunde so umgesetzt wird, mag ich doch bezweifeln. Wenn viele junge Hunde über einander herrollen und -tollen, mag das für das ungeschulte Auge in einem solchen "Welpenknäuel" lustig und drollig anmuten, aber es ist ebenso sicherzustellen, dass der untere und der obere im Knäuel bitte auch stets die korrekten Signale von ihrem Zweibeiner erhalten, denn sonst wird aus Spiel schnell Mobbing: Der untere Hund fühlt sich zurecht völlig überrollt und ungeschützt, während sein Mensch daneben steht, während der obere gerade einen Schub an Größenwahn erhält, während sich die anderen Hunde der Beobachtung zumeist gänzlich entziehen. Und das macht eben zu einem späteren Zeitpunkt im jeweiligen Hundeleben keinen gut sozialisierten Hund aus - ganz im Gegenteil!


Das was ich einem jungen Vierbeiner stattdessen bei seinem Weg ins Junghundealter wünsche, ist eine gute Orientierung an seinem Zweibeiner bei der Anwesenheit von anderen Artgenossen, eine Erhöhung von Impulskontrolle und Frustrationstoleranz und aus diesem Grund geht mein Weg der Welpenbegleitung, sofern es in der Gruppe stattfinden soll und ein Einzeltraining für den jeweiligen Zweibeiner nicht in Frage kommt, immer über die Integration in eine bereits bestehende Erwachsenengruppe, die selbstverständlich auch die unterschiedlichsten Rassen - große wie kleine - beinhaltet. Hier erhält der junge Vierbeiner hier neben dem Erlernen der ersten Vokabeln selbstverständlich auch Kontakt zu anderen Hunden, lernt aber ebenso den korrekten Umgang mit diesen im geschützten Rahmen durch Anleitung seines Halters. So zielt meine Philosophie nicht darauf ab, dass die Hunde "das unter sich regeln" oder der schüchterne Hund bei Kontaktversuchen "da halt mal durch muss", sondern viel mehr, dass sein Zweibeiner ihn schützt und er eben nur die Kontakte erhält, die er zum jeweiligen Zeitpunkt auch selbst regeln kann bzw. auch er selbst eine Auszeit erhält, wenn dies notwendig wird, und das wird es im Überschwang der Gefühle ganz sicherlich. Denn bestimmt habt ihr bereits davon gehört: Einen Welpenschutz außerhalb dem geschützten Familienrahmen gibt es einfach nicht. Und das ist etwas, was "Hund" lernen muss. Eben damit er später gut sozialisiert mit anderen Artgenossen umgehen kann.


Und auch der Zweibeiner lernt in diesen Situationen ganz nebenbei, dass nicht jeder erwachsene Hund ein Welpenfreund ist, woran er den Unterschied erkennt und ist somit für die anstehenden Spaziergänge bestens für die Auswahl der jeweiligen Kontaktpartner seines Fellfreundes gerüstet.


Ich wünsche den Welpenbesitzern viel Spaß beim gemeinsamen Erkunden der Welt,

Tina


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