Philosophie
Zu diesem Thema lasse ich am besten das hundliche Team "sprechen"

Intakter Rüde, 11,5 Jahre
Shilo
Wuff, seid mir gegrüßt, ihr zweibeinigen und vierbeinigen Wesen! Gestatten, ich bin Shilo. Da es in diesem Kapitel um Philosophie geht, meinte meine Zweibeinerin, ich sei der richtige Ansprechpartner, um dieses Thema 'rüberzubringen.
Nun, was gibt es da zu sagen? Ich schildere Euch am besten mal meine Sicht der Dinge. Mit 9 Wochen bin ich bei meiner Familie eingezogen. Meine Familie bestand zu dem Zeitpunkt aus 2 Menschen und einem anderen Vierbeiner, der mittlerweile über die Regenbogenbrücke gegangen ist: weiblich, getigert und — stellt Euch vor! — der konnte immer durch so eine Klappe aus dem Haus heraus und musste gar nicht warten, bis ihm jemand die Tür öffnet.
Bei mir war das anders. Ich war immer da, wo einer meiner Zweibeiner war, meistens zumindest. Die paar Minuten, die ich anfangs alleine war, habe ich gar nicht bemerkt. Wir haben viele Dinge zusammen unternommen, direkt von Anfang an. Mir wurde die Welt gezeigt, also alle Dinge, die ich auch heute in mein Leben integriert habe. So habe ich viele gute Erfahrungen gemacht, mit anderen Zweibeinern und natürlich mit meinen Artgenossen.
Meine Zweibeinerin hat mir alle Dinge erklärt, auf eine Weise, wie ich sie verstehen kann. Und sie hat das verstärkt, was ich gut kann und mich viel Neues selbst erkunden lassen. Ich glaube schon, dass ich deshalb heute ziemlich offen bin für alle neuen Gegebenheiten. Sie hat darauf geachtet, dass sich Erlebnisse und Ruhezeiten abwechseln. Sie ist mein sicherer Hafen, wenn wir unterwegs sind. Obwohl ich den gar nicht so häufig in Anspruch nehme, denn ich bin sehr neugierig, müsst ihr wissen. "Sicher gebunden", sagt sie dazu. Aber wenn es drauf ankommt, verlasse ich mich voll und ganz auf sie. Sie regelt meinen Alltag.
Neue Dinge über Futter zu lernen, ist die halbe Miete. Aber genauso klar ist allerdings, dass ich nicht über Futter geführt werden kann. Ich habe schon verstanden, wo die Grenzen liegen und bin zufrieden mit meiner Position innerhalb meiner Familie. Aber auch diese Grenzen sind mir auf eine Art und Weise vermittelt worden, die mein freudiges Wesen unterstützt hat. "Erziehung ist ein immer fortdauernder Weg", meint meine Zweibeinerin. Ich bin ein recht freier Hund, und ich sehe an ihrem Gesichtsausdruck, dass sie sich freut, mich glücklich zu sehen.
Ich kann mich auf meine Zweibeiner verlassen. Sie sind meine Welt, so wie ich sie brauche. Zuverlässig, konsequent und in ihren Handlungen voraussehbar, angemessen in der Korrektur und niemals nachtragend. So erzogen, bin ich mittlerweile schon 11 Jahre alt, also ein alter Hase!
Also, sollten wir uns sehen, freue ich mich und sicherlich springt die eine oder andere Belohnung auch für mich dabei raus, und darauf kommt es ja letztendlich an. Und natürlich auf den Spaß, den wir dabei zusammen haben!
Apropos Belohnung und Spaß: Ich muss dann mal los — meine Hunderunde steht an — das hab ich mir jetzt auch redlich verdient!
Haarige Grüße,
Shilo

Zuchthündin, 7 Jahre
Falfi
Philosophie? Oh man, lasst Euch von dem alten Herrn da nicht zu viel erzählen. Ich bin Falfi, 7 Jahre jung und habe hier unter den Vierbeinern zuhause definitiv das Sagen! Ich bin eine Zuchthündin und liege weit vorne in der Erziehung der Kleinen. Natürlich habe ich da auch Shilo und Bubbles im Griff. Ach, Bubbles habt ihr noch nicht kennengelernt? Na, die muss man erleben.
Aber zurück zum Thema. Philosophie. Meine Zweibeinerin nennt mich souverän. "Falfi, wir führen eine Hundeschule" hat sie schon ganz oft zu mir gesagt, wenn sie mit mir losgezogen ist. Unter uns gesprochen, muss ich zugeben, dass ich nicht immer souverän war. Als ich mit 6 Monaten hier ankam, war ich recht ängstlich. Die Trainings haben mich souverän gemacht. Ich war viel mit ihr in unseren Gruppentrainings. Da habe ich alle möglichen Zwei- und auch Vierbeiner kennengelernt. An unterschiedlichen Orten natürlich. Und ich sag Euch: Die Routine hat mich dann geformt. Meine Zweibeinerin hat mich beschützt. Viele Leute vergessen, dass auch Schutz zu einer guten Führung gehört und nicht nur das Kommando zu haben. Aber das Kommando hat sie eben auch. Mittlerweile akzeptiere ich alle Grenzen, die sie mir setzt und nutze meinen Freiraum auf Vertrauensbasis ebenso. Aber ja, zunächst musste ich mein Können unter Beweis stellen. Ich habe mir meine Freiräume verdient. In den Gruppentrainings bin ich mittlerweile nicht mehr so aktiv, das Feld überlasse ich gerne Bubbles. Im Beschäftigungsbereich maximal noch das "Mantrailing". Ansonsten trefft ihr mich je nach Bedarf im Einzeltraining an. Da luchse ich Euch auch gerne mal ein Leckerchen oder eine Streicheleinheit ab, denn insbesondere die Zweibeiner mag ich heute ganz besonders gerne!
Bis dahin - wir sehen uns,
Falfi

Intakte Hündin, 5 Jahre
Bubbles
Okay, Leute, ich bin die Dritte und Letzte im Bunde. Ihr könnt mich Bubbles nennen. Im Oktober 24 werde ich schon 5 Jahre alt! Ich bin laut, frech, aber wenn ihr mich kennt, werdet ihr mich mögen. Tun zumindest alle anderen, also gehe ich davon aus, dass das auch auf Euch zutrifft. Ich habe immer was zu sagen, zu allem und zu jeder Zeit! "Dieser Hund ist sprachbegabt" meint meine Zweibeinerin zu meinem Verhalten. Und so begrüße ich sie auch jeden Morgen mit einem ganz besonderen Ton, den ich nur für sie habe, wenn sie von der oberen Etage zu uns herunterkommt. Dann lacht sie! Fremde Menschen denken, ich könnte ein Problemhund sein. Das finde ich total witzig. Ich bin durch meine Zweibeinerin jederzeit abrufbar, deshalb bin ich auch oft ohne Leine unterwegs. Im Training bin ich der Typ: "Schneller, höher, weiter!", ich brenne also quasi für die Arbeit mit meiner Zweibeinerin Dennoch, nichts ist so schön für mich, wie jemanden zu erschrecken. Vor allem die Vierbeiner! Ich mobbe einfach gerne. Und manchmal ist das unter Vierbeinern auch angebracht. Zum Beispiel wenn ein Halter seinen Artgenossen ruft und dieser aber nicht kommt. Obwohl er es gehört hat und auch weiß, was es bedeutet! Deshalb werde ich häufig im Alltagstraining eingesetzt und immer weniger in den Einzelstunden. Unser größtes Thema zuhause war schon seit eh und je: Vernünftig Grenzen setzen. Weil ich bin, wie ich bin. Und meinen Hundecharakter zu bewahren. Selbstverständlich! Aber was soll ich noch groß sagen, ich denke ihr habt es schon verstanden. Die Philosophie liegt darin, individuell mit den einzelnen Charakteren umzugehen. Natürlich immer innerhalb eines gewissen Leitfadens. Genauso wie ihr Zweibeiner so sind auch wir Vierbeiner nämlich einzigartig. Und ihr müsst euch trotzdem an Gesetze halten, wenn ihr keinen Ärger bekommen wollt!
So, es schellt, ich muss mit Frauchen an die Tür!
Wuff!
Bubbles