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Nachwehen einer Beißerei (Teil II)


Wuff, ihr Lieben! Da bin ich wieder ... hab ich schon erwähnt, dass ich diesen Monat im Urlaub war? Nein?! Herrlich war es! Ich kann Euch und Euren Zweibeinern nur empfehlen, in der Nachsaison ans Meer zu fahren, falls ihr das nicht ohnehin schon tut, und das super Klima an kilometerweiten Sandstränden zu genießen <3 Für mich war das wieder eine tolle Zeit! Nun aber zurück zum eigentlichen Thema ... wie es für mich war, gebissen zu werden und vor allem - wie ich letztlich damit fertig wurde.


Es ist schon eine Negativerfahrung, wenn du attackiert wirst. Da kannst du umweltsicher sein, wie du willst, es hinterlässt etwas in dir. Vielleicht sind die Auswirkungen nicht am gleichen Tag sicht- und spürbar, aber es gilt das Gesetz von Ursache und Wirkung. Ich bin so gesehen kein nervöses Hemd, aber dass ich an der Leine bei meiner Zweibeinerin eins abbekommen habe und sie mich zudem erstmalig nicht schützen konnte, hat zumindest kurzfristig etwas in mir verändert. Sie berichtete ja schon in Teil I dass ich in den nächsten Tagen mit Leinenpöbeln geantwortet habe. Nicht bei allen Hunden, aber schon mal vorsichtshalber bei allen die mich fixierten, eine gewisse imposante Erscheinung hatten und insgesamt stark wirkten. Übrigens völlig unabhängig davon welchen Geschlechts sie waren. Jeder sollte wissen, dass ich selbst ein starker Artgenosse bin und nötigenfalls auch verteidigungsbereit. Ich war äußerst aufmerksam.


Nachdem meine Zweibeinerin dieses Verhalten mit gemeinsamen Übungen wieder zurückgedrängt hatte und mich Tage später wieder in den Freilauf ließ, begegnete ich meinen Hundekumpels nun insgesamt etwas forscher. Ja, auch den mir bereits bekannten. Insbesondere Rüden stellten ab einer gewissen Größe eine potentielle Bedrohung für mich dar. Sahen sie mich an und standen mir direkt gegenüber ohnen selbst einen freundlichen Bogen zu laufen, so war es an der Zeit mir lautstark und mit aufgestellten Nackenhaaren (die mich noch größer wirken lassen) Respekt zu verschaffen. Ich nahm regelmäßig Anlauf, schnappte in die Luft ab - und oha - das wirkte zumeist recht gut auf der anderen Hundeseite. So wuchs ich in wenigen Tagen ein Stück über mich hinaus und weitete dieses Verhalten auf alle möglichen Artgenossen aus, die unseren Weg passierten. Dass das Verhalten bei meiner Zweibeinerin nicht unbedingt auf Gegenliebe stieß, muss ich wohl nicht erst erläutern. Sie setzte kurzfristig auf Selbstregulation, die jedoch ausblieb, während ich meine neue Strategie als äußerst hilfreich empfand. "Du musst nur mal an den Falschen geraten, Shilo ..." säuselte sie mir abends bei unserer Kraulsession ins Ohr und ließ mich am nächsten Tag wieder an der Schleppleine. Sie regelte meine Kontakte von neuem, suchte mir die Hundepartner aus, ließ mich viel Gutes im Kontakt erfahren und wir liefen gemeinsam um die anderen noch größere Bögen als jemals zuvor oder aber legten eine Kehrtwende ein, wenn der Weg zu schmal war. Mit diesen nun wieder ausnahmslos guten Erfahrungn überschrieb sie das Erlebte, sie senkte meine Aufmerksamkeit jedem Entgegenkommenden gegenüber und ließ mich erst kurz vor Ankunft in eine freundliche Begrüßung. So ähnlich machen wir das auch heute noch, allerdings wieder ohne Schleppleine. Kommt mir jemand entgegen, so nehme ich Blickkontakt mit meinem Menschen auf. Mal gibt sie mich frei und schickt mich freudig los, wenn wir auf bekannte Hundegesichter treffen, mal ruft sie mich heran und wir laufen Seite an Seite daran vorbei, mal angeleint und mal in Freifolge.


Zum Abschluss möchte ich noch hinzufügen: Das war mein individueller Weg aus der Krise. Generell sind Trainings nicht übertragbar, es kommt immer auf das jeweilige Mensch-Hund-Team an, das einzigartig in seiner Zusammensetzung ist und persönliche Erlebnisse teilt. Hört auf Euer Bauchgefühl und entwickelt Eure eigene Teamstrategie - und: Habt einen schönen Start in den Herbst!


Euer Shilo

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